Jurij Andruchovyč

Jurij Andruchovyč wurde am 13. 3. 1960 in Ivano-Frankivsʼk (vormals Stanislav) geboren, einer im Südwesten der Ukraine unweit der Karpaten gelegenen Stadt mit heute knapp 230 000 Einwohnern. Dort besuchte er auch die Schule. Von 1977 bis 1982 absolvierte er ein Journalistikstudium in Ľviv (Lemberg). In seiner Studienzeit begann Andruchovyč mit dem Verfassen von Gedichten. Seinen ersten eigenständigen Gedichtband veröffentlichte er 1985. Im selben Jahr gründete er gemeinsam mit seinen Schriftstellerkollegen Oleksandr Irvanec und Viktor Neborak die Künstlergruppe „Bu-Ba-Bu“ („Burlesk – Balahan – Buffonada“, zu Deutsch etwa „Burleske – Rummel – Possenreißer“). Diese veranstaltete in den folgenden Jahren vorwiegend in der Westukraine regelmäßig Lesungen und literarische Performances. Von 1989 bis 1991 studierte er am Maksim-Gorʼkij-Institut für Weltliteratur in Moskau. Während Andruchovyč in den 1980er Jahren in erster Linie als Lyriker in Erscheinung trat, wandte er sich in den 1990er Jahren der Prosa zu und schrieb Romane und Essays. Daneben war er auch wissenschaftlich tätig, wobei er sich insbesondere mit dem ukrainischen Dichter Bohdan-Ihor Antonyč und mit der US-amerikanischen Beatliteratur beschäftigte. In der ersten Hälfte der 1990er Jahre war er Mitarbeiter der beiden ukrainischen Zeitschriften „Pereval“ (Gebirgspass) und „Četver“ (Donnerstag). Seit der Öffnung der Grenzen zu Beginn der 1990er Jahre reiste ...